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| Saralena Gülker

UN-Plastikabkommen – zum Scheitern verurteilt?


Einweg-Plastik ist überall – in der Umwelt, in Tieren, Pflanzen und auch im menschlichen Körper.

Mikro- und Nanoplastik gelangt durch Atmung, Nahrung und Wasser in uns und sind damit nicht nur ein Umweltproblem, sondern eine ernsthafte Gesundheitsbedrohung.
Pro Tag nehmen wir im Schnitt ca. eine Kreditkarte, also fünf Gramm Mikroplastik, zu uns.

Quelle: WWF, Solving plastic pollution through accountability, 2019

Etliche Studien belegen die Schädlichkeit von Plastik – sie zeigen, dass Plastikpartikel und die darin enthaltenen chemischen Zusätze (wie Phthalate, Bisphenole oder PFAS) Entwicklungsstörungen, Unfruchtbarkeit, Krebs und andere Krankheiten verursachen können. 

Quelle: Fath, A., Mikroplastik – eine wachsende Gefahr für Mensch und Umwelt, 2019

Umso besser, dass im August 2025 über das UN-Plastikabkommen verhandelt wurde – könnte man meinen.

Schon zu Beginn der Verhandlungen forderte der WWF wegen des eher enttäuschenden Verhandlungstexts einen rechtlich bindenden globalen Vertrag, der Plastikproduktion und -verbrauch reduziert, giftige Chemikalien verbietet, Recycling und nachhaltiges Produktdesign vorschreibt und eine globale Finanzierung für jene Maßnahmen sichert.

Nach zehn Tagen dann der große Gau: Die Delegationen aus mehr als 180 Ländern konnten sich nach insgesamt drei Jahren nicht auf einen weitreichenden Vertrag einigen. Deutschland und mehr als 100 weitere Staaten aus der EU, Südamerika, Afrika und Asian hatten sich für ein weitreichendes Abkommen eingesetzt, wozu das flächendeckende Verbot von Einwegplastik oder auch die Förderung von Produkten zur Mehrfachverwendung zählten. Ölproduzierende Staaten wie Saudi-Arabien, der Iran und Russland möchten sich weitgehend auf ein besseres Abfallmanagement beschränken.

Nach Angaben des deutschen Umweltministeriums seien bislang 8,3 Milliarden Tonnen Kunststoff produziert worden und davon 6,3 Milliarden Tonnen zu Abfall geworden, der zum Großteil auf Deponien landete – in Flüssen und Ozeanen haben sich schätzungsweise weltweit 152 Millionen Tonnen Plastikabfälle angesammelt.

Die Lösung für die Verschmutzung durch Einwegplastik ist also ein kreislaufwirtschaftliches Designkonzept. Die Ellen MacArthur Foundation hält fest, dass Recycling und Reduktion der Einwegplastik-Produkte nicht ausreicht und ohne kreislaufwirtschaftliche Ansätze um 2050 bereits mehr Plastik als Fische in den Weltozeanen vorhanden seien.

Kreislaufwirtschaft habe das Potenzial bis 2040 folgendes zu erwirken:

  • Reduktion von Meeresplastik um jährlich bis zu 80%
  • Reduktion der THG-Emissionen um 25%
  • Schaffung von 700.000 zusätzlichen Jobs
  • Einsparungen von bis zu 200 Billionen USD


Wie es mit dem UN-Plastikabkommen weitergeht, blieb zunächst unklar.
Wir aktualisieren diesen Artikel mit Updates, sobald diese publik werden.  

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